Aussprachestörung – Artikulationsstörung

Phonologische Aussprachestörung

Eine phonologische Störung besteht darin, dass Einzellaute vom Kind gebildet, aber nicht korrekt angewendet werden können.  Das heißt, dass das Kind Schwierigkeiten hat, die phonologischen Regeln richtig anzuwenden. Es kann bedeutungsunterscheidende Funktionen der Laute nicht wahrnehmen (z.B. Laus, Haus, Maus). Es kommt zu Lautauslassungen, Lautvertauschungen, Lautersetzungen oder Angleichungen. Auch Silben oder ganze Wöter können ausgelassen oder vertauscht werden. Nicht altersgemäße phonologische Strukturen können Konsonaten und Vokale, aber auch Betonungsmuster und Wortstrukturen umfassen.  Es handelt sich um eine Störung der Sprache, nicht des Sprechens. Wir trainieren mit Ihrem Kind besonders die Hörwahrnehmung und die phonologische Bewusstheit.  Unsere Behandlungsmethoden sind u.a. die phonologische Therapie ( P.O.P.T.) nach Prof. Annette Fox-Boyer.

Phonetische Aussprachestörung / Dyslalie

Im Unterschied dazu ist bei einer phonetischen Artikulationsstörung die Artikulationsmotorik des Kindes beeinträchtigt. Diese bezeichnet man als Sprechstörung. Laute werden ersetzt, ausgelassen, verdreht oder fehlgebildet (z.B. Koffer > Toffer, Schule > Sule). Weitere bekannte Probleme einer Sprechstörung sind z.B. das Lispeln (Sigmatismus interdentalis), der Laut /s/wird zwischen den Zähnen liegend gebildet oder stößt an die Zähne an (Sigmatismus addentalis).  Wir therapieren eine Dyslalie u. a. nach der klassischen Van Riper-Methode, mit der der einzelne Laut angebahnt wird. Die BULA-Methode aus Erlangen, eine bewegungsunterstützende Lautanbahnung, führen wir sehr gerne durch, weil bestimmte Körperbewegungen (mit Händen und Füßen) z. B. Einfluss auf die Mund-und Zungenmuskulatur und dadurch auf die Artikulation haben. Auch die Methode  LAT-AS  mit ausgewählten mund-und grobmotorischen Übungen von Nicole Gyra-Brandt ist ein  Behandlungskonzept, das sich bei Artikulationsproblemen der Laute /s/ und /sch/ sehr gut in der Praxis bewährt hat.